„Na ei gugge mal, da kommt ja ’ne Kutsche ohne Pferde!“
1897 wurde die erste elektrische Kühlstein–Motordroschke auf der IAA in Berlin vorgestellt und löste die Pferdedroschken bis Ende der 20er Jahre im letzten Jahrhundert Zug um Zug ab, bis sich der Verbrennungsmotorwagen langsam, aber sicher durchsetzte.
Mitte der zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts eroberten Bleichert-E-Mobile aus Leipzig ganz Deutschland. Das von 1935–39 gebaute Bleichert E-Cabrio fuhr 30 km/h und hatte 70 km Reichweite. Den Wildpark Leipzig konnte man auf einer umgebauten elektrischen „Bleichert-Eidechse“ befahren.
120 Jahre nach den ersten Elektro-Kutschen – im Jahr 2020 – gründete sich ein neues Unternehmen in Leipzig, welches Tradition und Moderne in schönster Weise miteinander verbindet. Wie kam es dazu?
Joe Laube, Entrepreneur & Chauffeur der ersten eKutsche Leipzigs, fragte sich schon vor einiger Zeit, ob dieses historische und zugleich nachhaltige sowie ökologische Tourismus-Angebot zur Stadt Leipzig passt. Ja – es ist in der Tat eine wunderbare Liason.
Der Traum wurde Wirklichkeit – seit August 2020 können Sie Leipzig entspannt elektrisch erfahren: 100% regenerativ, ohne Äppel, ohne Emissionen und dabei Stadtgeschichte(n) aus dem Nähkästchen hören! Die gemütliche eKutsche der Marke ECCARUS bietet Platz für maximal 7 Passagiere: 3 und 3 vis-à-vis, bei Bedarf überdacht und eine Person neben dem Chauffeur. Mit Verdeck & Sitzheizung fahren Sie auch bei kühler Witterung sehr angenehm. Die solare Reichweite der eKutsche ist ausreichend für etwa einen ganzen Tag.
Die Leidenschaft für die neue alte eKutsche und deren Technik sowie die Liebe zur Wahlheimat Leipzig des weltgewandten Chauffeurs Joe Laube und seiner Mitarbeiter:innen lassen Sie Stadt und Land Leipzig auf unterschiedlichen Partien ganz anders erleben.
In den ersten Tagen des Automobils, Ende des 19. Jahrhunderts, versuchten sich eifrige Erfinder, Ingenieure und Unternehmer an eigenen innovativen Versionen der zukünftigen Mobilität. So entstanden pferdelose Wagen, die überwiegend aus den vorhandenen Pferdekutschen gebaut und mit Dampf, Strom und später mit einfachen Verbrennungsmotoren angetrieben wurden.
Sachsens und Preußens Könige waren seinerzeit dem Fortschritt zwar nicht immer aufgeschlossen, dennoch fuhren sie schon zu ihren Regierungszeiten elektrische Motorwagen. Die aufsehenerregenden Gefährte fuhren zunehmend elektrisiert durch Berlin als Motor-Droschken, in Sachsen als Motor-Kutschen und im österreichisch-ungarischen und bayerischen Sprachraum als Elektro-Fiaker. Nun ist sie also wieder da: die erste und einzige eKutsche in Leipzig. Neu gebaut nach historischem Vorbild einer damals schon elektrischen Kutsche, mit solidem Handwerk und viel Liebe zum Detail, auf dem aktuellen Stand der Technik mit Betriebserlaubnis und sogar TÜV.
Die in Leipzig fahrende eKutsche ist ein Unikat. Der Nachbau einer gewerblichen Droschke aus den zwanziger Jahren entstand in Handarbeit, hergestellt durch die Firma ECCARUS.
Motor: wartungsfreundliche Elektromotoren, 2 Elektromotoren á 8 kW
Antrieb: Hinterradantrieb über zwei Radnabenmotoren, Getriebe für Differential-Shuttle, Vorwärts-, Neutral- und Rückwärtsgang, stufenloses Getriebe
Bremsen: hydraulisch unterstützte Bremsanlage mit 4 Scheibenbremsen und separater Feststellbremse, die auf die Hinterräder wirkt.
Höchstgeschwindigkeit: 25 km/h
Lenkung: Drehtischlenkung mit Getriebeelement, elektronisch unterstützte Zahnstangenlenkung
Räder: Stahlräder in Holzspeichenoptik, extra harte Luftreifen, Durchmesser vorne 94 cm, hinten 114 cm
eKutscheLeipzig